Gewinnen Sie einen Eindruck von der Architektur der Ringkirche entweder live oder durch die folgenden Youtube-Videos. Das erste lässt Sie in und um die Ringkirche schweben und im zweiten Film lernen Sie zu Klängen der Walckerorgel das Wiesbadener Programm kennen.
Die Kirche von außen und innen
Das Wiesbadener Programm
Ende des neunzehnten Jahrhunderts gehörte Wiesbaden zu Preußen. Seine Bevölkerung wuchs sprunghaft. Darum musste eine neue Kirche her. Die Gesamtgemeinde kaufte ein Grundstück am Ende der Rheinstrasse. Für diesen Platz plante der Berliner Architekt Johannes Otzen (1839-1911) eine “Reformationskirche”. Sie sollte mit ihrer Fassade einen Abschluss der ansteigenden Straße bilden. Darum liegen die beiden 65 Meter hohen Türme im Osten, wo zugleich auch der Altarraum liegt: Altar, Kanzel, Orgel und Sängerbühne bilden das Zentrum der Ringkirche, um das etwa 1200 Sitzplätze kreisförmig angeordnet sind. Sie folgt den Vorstellungen der damals aufkommenden Gemeindetheologie des Dresdner Pfarrers Emil Sulze. Dessen Vorstellungten fasst der Wiesbadener Pfarrer Emil Veesenmeyer in den Thesen des “Wiesbadener Programms” zusammen, nach dem die Ringkirche errichtet wird. Es wird die Kirchenbaukunst bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts beherrschen.
Der Innenraum wird von riesigen Fensterrosetten geprägt, die mit ihrem Farbspiel ein fast unwirkliches Licht in die Kirche werfen. Eine Rarität ist ein Glasfenster in der Decke, das unter einer aufwendig konstruierten Glaslaterne goldenes Licht von oben einlässt. Von 2003 bis 2009 wurde die Außenfassade der Ringkirche aufwändig restauriert, da die Zeit erhebliche Spuren hinterlassen hatte.Auch Orgel und Spieltisch der noch immer eingebauten Walckerorgel wurden mit großem Aufwand dem Originalklangbild der Ursprungszeit wieder angenähert.
Für 2 Euro bekommen Sie den aktuellen Kirchenführer “Der Dom der kleinen Leute. Kirchenführer und Baugeschichte” (3., überarbeitete Auflage, 2008, durchgehend farbig) von Ralf-Andreas Gmelin im Gemeindebüro (0611) 44 02 81 (mit Porto und Verpackung 5 Euro!) und an der Kirchentür. Die Seiten 12 und 13 sind als Kurzinformation während Ihres Kirchenbesuches gedacht.
Ein ausführliches Buch über die Ringkirche und ihre Gemeinde aus der Feder von Manfred Gerber mit den Fotos von Axel Sawert erscheint im Societätsverlag, Frankfurt:
Manfred Gerber, Axel Sawert: In Krieg und Frieden. Die Wiesbadener Ringkirche – ein Monument des Historismus*. Societäts Verlag, Frankfurt am Main, 2019. ISBN: 978-3-95542-354-4 (144 Seiten), 20 €.
In drei Bänden erfahren Sie alles, was die Baugeschichte der Ringkirche geprägt hat:
Ralf-Andreas Gmelin: Baustelle Ringkirche. Ein monumentales Bau-Unternehmen zwischen Historismus und Moderne, Textband, BoD, Norderstedt, 2021. ISBN-13: 9783754333143 (202 Seiten), 9,80 €.
Ralf-Andreas Gmelin, Hrg.: Correspondenzen zum Bau der Ringkirche. Ein monumentales Bau-Unternehmen in Originaldokumenten ab 1888. Baustelle Ringkirche Band 2, Q1, BoD, Norderstedt, 2021, ISBN-13: 9783754322338 (400 Seiten), 24,80 €.
Ralf-Andreas Gmelin, Hrg.: Correspondenzen zum Ausbau der Ringkirche. Ein monumentales Bau-Unternehmen in Originaldokumenten 1894. Baustelle Ringkirche Band 3, Q2, BoD, Norderstedt, 2021, ISBN-13: 9783754308769 (148 Seiten), 8,20€.
Alle BoD-Bücher auch als e-book.